TTI Group Jobbarometer: Viele Unternehmen haben den Ernst der Lage noch nicht erkannt!

Firmen suchen händeringend nach geeignetem Personal. Viele Unternehmen haben den Ernst der Lage noch nicht erkannt und bringen sich in eine absehbare personelle Schieflage. Einige jedoch agieren vorausblickend, um sich geeignete Mitarbeiter:innen zu sichern.

„Mittlerweile fehlen Facharbeiter in allen Qualifikationsbereichen. Es ist nur mehr die Frage, in welchem Fachbereich die Situation besonders schlimm ist“, findet Klaus Lercher, CEO der TTI-Group, einem der führenden österreichischen Personaldienstleister, drastische Worte zur momentanen Situation am heimischen Arbeitsmarkt.

Insbesondere im Metall- und Industriebereich wird händeringend nach geeignetem Personal gesucht. Dazu zählen Berufe wie Elektriker:in, Elektrotechniker:in, Maschinenbauer:in, Schlosser:in und Schweißer:in. Aber selbst in herkömmlichen Gewerbebereichen, im IT-Bereich und in Schlüsselbranchen wie Verkehr und Transport sowie Lagerhaltung werden Facharbeiter:innen massiv benötigt. „Dieser Mangel wird auch im kaufmännischen Bereich immer deutlicher spürbarer. Selbst bei klassischen Berufen, wie beispielsweise Sachbearbeiter, Lohnverrechner:in oder Buchhalter :inbemerken wir eine drastische Verknappung“, so Lercher.

„Mittlerweile herrscht kein Fachkräftemangel mehr, sondern ein regelrechter Arbeitskräftemangel“

„Die Situation braucht niemand zu beschönigen. Es fehlen willige und fähige Arbeitskräfte an allen Ecken und Enden“, stellt Lercher fest. Momentan fällt die prekäre Lage nicht im vollen Ausmaß auf, da aufgrund der herrschenden Material- und Lieferengpässe in manchen Produktionen weniger gefertigt werden kann. „Allerdings wird das Thema dadurch nur verschleppt, da die Auftragsbücher generell gut gefüllt sind“, weiß Lercher. 

Dramatik wird ausgeblendet

Seitens TTI-Group sieht man aktuell einen Arbeitskräfte-/Fachkräftebedarf der Wirtschaft, aber über weite Strecken keine ernsthaften Versuche das Thema in den Griff zu bekommen. „Da sind viele Probleme hausgemacht“, ist Lercher überzeugt.

So dauern Personalentscheidungen für Facharbeiter:innen bei Unternehmen oft mehrere Wochen. Inzwischen sind die gewünschten Kandidat:innen schon längst woanders tätig. Zudem wollen Betriebe fertig ausgebildete Experten. „Geschulte oder neu ausgebildete Leute brauchen oft zu lange, bis sie das Niveau des Betriebes erreichen“, beschreibt Lercher die Sichtweise vieler Unternehmen. Sinnvoller wäre es, auf Ausbildungskonzepte zu setzen. „Diese scheitern aber oft, weil Betriebe sofort Fachkräfte haben wollen und nicht erst in 12 Monaten“, weiß der Arbeitsmarktexperte.

 Viele Unternehmen erkennen nicht den Ernst der Lage

Bei diesen Themen agiert TTI-Group zunehmend mit beratender Tätigkeit. „Wir wollen den Unternehmen näherbringen, woran es letztlich scheitert. Beispielsweise stellen wir bei Bewerbungs- und Entscheidungsprozessen in den Betrieben fest, dass diese mit ihren Prozessen eingefahren agieren und kaum etwas aus der Pandemie gelernt haben. Man wurschtelt im Personalbeschaffungsprozess gleich weiter wie schon zuvor“, bringt es Lercher auf den Punkt.

Oft ist auch das Top-Management für Personalthemen nicht greifbar, so werden die so notwendigen „neue Zugänge“ oftmals innerbetrieblich blockiert. Dazu kommt, dass es weniger Arbeitslose als offene Stellen gibt und diese die geforderten Qualifikationen meistens nicht erfüllen. Somit können die offenen Stellen nicht besetzen werden.

Verantwortung etwas zu tun, liegt auch bei den Unternehmen

Merkbar ist zudem ein marktgetriebener „Umbruch“ bei den Personaldienstleistungen der europaweit tätigen TTI-Group. „Aufgrund des Mangels an Arbeitskräften vermitteln wir mittlerweile auch schon Hilfskräfte. Firmen möchten sich die Arbeitskräfte sichern und sind selbst bei niedrig qualifizierten Qualifikationen bereit, eine Vermittlungsprovision zu bezahlen“, verweist Lercher auf Unternehmen mit vorausschauendem Personalmanagement.

Zudem häufen sich die Fälle der perspektivischen Überlassung. Das bedeutet, Firmen stellen auf Probe Mitarbeiter:innen über einen Personaldienstleister ein und übernehmen diese nach vereinbarter Zeit. Auch hier nehmen Unternehmen hohe Abschlagszahlungen in Kauf. „Es entwickelt sich also gerade in die Richtung, dass wir mehr und mehr zum Personalvermittler werden“, so Lercher abschließend.

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